Die moderne Medizin steht vor einem Paradigmenwechsel: Während akute Infektionskrankheiten und klassische Organerkrankungen zunehmend in den Hintergrund treten, nehmen multifaktorielle, chronisch-entzündliche und funktionelle Erkrankungen stetig zu. Faktoren wie Umweltbelastungen, Veränderungen im Mikrobiom, Stress, Ernährungs- und Lebensstilgewohnheiten, aber auch psychosoziale Einflüsse prägen die Gesundheit der Patient:innen heute wesentlich stärker als noch vor wenigen Jahrzehnten.
Diese Entwicklung stellt nicht nur die Diagnostik und Therapie vor neue Herausforderungen, sondern verändert auch das ärztliche Selbstverständnis grundlegend. Gefragt ist eine Medizin, die Zusammenhänge erkennt, systemisch denkt und individuell handelt – weg von der reinen Symptomkontrolle, hin zu Ursachenforschung, Prävention und nachhaltiger Regulation. Die biologische Medizin nimmt hierbei eine Schlüsselrolle ein: Sie verbindet moderne Diagnostik mit naturheilkundlichen, mikrobiom-orientierten und immunregulatorischen Ansätzen. Individualisierte Therapiekonzepte, personalisierte Labordiagnostik und ein ressourcenorientierter Blick auf die Patient:innen gewinnen an Bedeutung.
Der Vortrag beleuchtet, wie sich die ärztliche Rolle im Zuge dieses Wandels neu definiert: Ärzt:innen werden zu Lotsen und Begleitern in einem zunehmend komplexen Gesundheitssystem, die Patient:innen auf dem Weg zu mehr Eigenverantwortung und nachhaltiger Gesundheit unterstützen. Anhand aktueller Entwicklungen, Fallbeispiele und wissenschaftlicher Erkenntnisse werden praxisnahe Strategien vorgestellt, wie biologische Medizin als zukunftsweisender Ansatz in Klinik und Praxis implementiert werden kann – für eine Medizin, die dem Wandel unserer Zeit gerecht wird.
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