MeGeMIT – Medizinische Gesellschaft für Mikroimmuntherapie
Immunregulierung ist die Basis für jeden nachhaltigen Therapieerfolg.
Wir von der MeGeMIT setzen uns dafür ein, dass möglichst viele Ärzte und Therapeuten die Mikroimmuntherapie kennen und schätzen lernen. Denn das Immunsystem ist der Dreh- und Angelpunkt für Gesundheit oder Krankheit. Daher sollte seine Regulation in jede Behandlung aktiv mit einbezogen werden.
In der Mikroimmuntherapie kommen niedrig dosierte Immunbotenstoffe zum Einsatz. Ihre sequenziell abgestufte Einnahme in verschiedenen Verdünnungsstufen ahmt die natürliche Immunantwort nach und optimiert sie dabei. Das Ziel ist eine ausgewogene Immunreaktion: stark genug zur Abwehr von inneren und äußeren Angriffen und zielorientiert, um Autoimmunkrankheiten und Allergien entgegenzuwirken. So wird ein nachhaltiger Therapieerfolg möglich.
Anwendungsbereiche
Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers. Sie gilt als Kontaktfläche des menschlichen Körpers mit der äußeren Umwelt und erfüllt zahlreiche wichtige Funktionen: Sie wirkt als Schutzbarriere gegen schädliche Einflüsse, ist für die Temperaturregelung zuständig, überträgt sensorische Reize und besitzt sogar immunitäre Funktionen, die durch die Hautflora beeinflusst werden.1, 2
Es gibt unterschiedliche Faktoren, wie z.B. die Genetik sowie Umwelteinflüsse, welche die Hautfunktionen stören und das Auftreten von Krankheiten begünstigen können. Darüber hinaus können sich Leber- und Darmstörungen (wie die Darmdysbiose) negativ auf die Hautfunktionen auswirken.3, 4
Zahlreiche Hautkrankheiten bzw. -beschwerden gehen mit Dysbalancen des Immunsystems einher. Dazu gehören:
- Entzündliche, autoimmune und chronische Krankheiten (u.a. Neurodermitis, Psoriasis, Sklerodermie, Alopezia areata, Vitiligo, Hautkrebs)
- Infektionskrankheiten (u.a. Windpocken, Herpes Zoster, Herpes labialis und genitalis, Warzen, Lyme-Borreliose)
- Allergien (u.a. allergische Kontaktdermatitis)
- Hautalterung
Daher sollten im Rahmen der bei Hautkrankheiten angewendeten Therapiestrategie nicht nur die Symptome, sondern auch die tiefer liegenden Immunstörungen sowie jene Faktoren mitberücksichtigt werden, die diese Beschwerden aufrechterhalten. Dazu gehören beispielsweise Stress, Entzündungen und Infektionen.
Durch die Mikroimmuntherapie sollen mögliche Störfaktoren für das Immunsystem beseitigt und fehlgeleitete Immunvorgänge ins Gleichgewicht gebracht werden.
Dieses Thema interessiert Sie? Sie können mehr darüber in unserem Fachkreisbereich lesen.
- Belkaid Y, Segre JA. Dialogue between skin microbiota and immunity. Science 346: 954- 959, 2014
- Castrillon Rivera LE, Palma Ramos A y Padilla Desgarennes C. La función inmunológica de la piel. Dermatologia Rev Mex 52: 211- 24, 2008
- Dogra S, Jindal, R. Cutaneous Manifestations of Common Liver Diseases. Journal of Clinical and Experimental Hepatology. 2011;1(3):177–184.
- Vaughn A et al. Skin-gut axis: The relationship between intestinal bacteria and skin health. World Journal of Dermatology. 2017; 6(4):52-58.
Nerven-, Hormon- und Immunsystem verwenden eine gemeinsame Sprache, die auf Neurotransmittern, Zytokinen und Hormonen basiert, sodass sie sich gegenseitig beeinflussen. Störungen dieses komplexen Regelkreises können zur Entstehung zahlreicher Krankheiten beitragen.
In diesem Sinne ist bekannt, dass chronischer Stress u.a. mit einer erhöhten Produktion von Entzündungsmediatoren sowie einer Verminderung des Glückshormons Serotonin einhergeht, wodurch das Auftreten von neuropsychischen Erkrankungen wie Depressionen begünstigt wird. 1
Zudem wird in zahlreichen Studien darauf hingewiesen, dass Immunstörungen und chronische Entzündungsprozesse an neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer beteiligt sind.2, 3
Der immunologische Ansatz bei neurologischen und psychischen Erkrankungen, wie ihn die Mikroimmuntherapie verfolgt, nimmt daher an Bedeutung zu. Ziel dieser Low-Dose-Immuntherapie in diesem Bereich ist hauptsächlich, überschießende Entzündungsreaktionen einzudämmen sowie Fehlfunktionen des Immunsystems auszugleichen, um den Krankheitsverlauf einzugrenzen bzw. zu verlangsamen.
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- Raison CL, Capuron L, Miller AH. Cytokines sing the blues: inflammation and the pathogenesis of depression. Trends Immunol. 2006;27(1):24-31.
- Kannarkat GT, Boss JM, Tansey MG. The role of innate and adaptive immunity in Parkinson’s disease. J Parkinsons Dis. 2013;3(4):493-514.
- Boutajangout A, Wisniewski T. The Innate Immune System in Alzheimer’s Disease. International Journal of Cell Biology. 2013;2013:576383.
Mit zunehmendem Alter treten eine Reihe von Veränderungen auf zellulärer und molekularer Ebene auf, durch welche die Immunfunktionen beeinträchtigt werden und die Anfälligkeit für Infektionen sowie Erkrankungen wie Krebs erhöht wird. Gleichzeitig ist die Alterung des Immunsystems (bzw. Immunoseneszenz) mit dem Auftreten eines chronischen Entzündungszustands verbunden (engl. inflammaging genannt), der als Risikofaktor für zahlreiche Krankheitsbilder wie zum Beispiel Typ-2-Diabetes oder Alzheimer gilt.1, 2
Darüber hinaus können diverse Faktoren die Abwehrfunktionen beeinträchtigen und sogar die Alterung des Immunsystems beschleunigen. Dazu gehören beispielsweise Stress, Störungen des Darmmilieus, chronische Infektionen (z.B. durch das Cytomegalievirus), Nährstoffdefizite, Bewegungsmangel oder soziale Isolation.
Die Mikroimmuntherapie ist ein therapeutischer Ansatz, der zum Ziel hat, eine angemessene Immunreaktion wiederherzustellen und dadurch das körperliche sowie psychische Wohlbefinden positiv zu beeinflussen. Sie ist gut verträglich und kann in den Behandlungsplan bei folgenden Erkrankungen integriert werden:
- Gelenkbeschwerden (u.a. Arthrose, rheumatoide Arthritis, Osteoporose)
- Neuropsychologische Störungen (u.a. Stress, Depression)
- Neurodegenerative Erkrankungen (u.a. Alzheimer, Parkinson)
- Autoimmunerkrankungen
- Rezidivierende Infekte
- Krebs (als komplementäre Behandlung)
Sie können mehr zum Thema in unserem Fachkreisbereich lesen.
- Baylis D, Bartlett DB, Patel HP, Roberts HC. Understanding how we age: insights into inflammaging. Longevity & Healthspan. 2013;2:8. d
- Fulop T, Larbi A, Dupuis G, et al. Immunosenescence and Inflamm-Aging As Two Sides of the Same Coin: Friends or Foes? Frontiers in Immunology. 2017;8:1960.
Unser Organismus ist permanent einer Vielzahl von Viren, Bakterien und Parasiten ausgesetzt. Diese Infektionen verlaufen meist unbemerkt, weil das Immunsystem diese Mikroorganismen abwehrt, bevor sie uns schaden können. Wenn die Abwehrmechanismen allerdings durch innere oder äußere Faktoren gestört sind, können verschiedene Krankheiten auftreten:
- Viral bedingte Erkrankungen (u.a. Mononukleose, Herpes labialis, Herpes genitalis, Windpocken, Herpes zoster, Genitalwarzen durch Papillomaviren, Hepatitis).
- Bakteriell bedingte Erkrankungen (u.a. Chlamydiose, Lyme-Borreliose.)
- Parasitär bedingte Erkrankungen (u.a. Toxoplasmose)
Außerdem haben einige dieser Mikroorganismen, wie die Herpesviren (z.B. das Cytomegalievirus oder das Epstein-Barr-Virus), die Fähigkeit, latent im Körper zu verbleiben (zu „schlummern“) und sich später wieder zu reaktivieren, wodurch zahlreiche Krankheitsbilder auftreten bzw. chronisch werden können.1 Dazu gehören beispielsweise unter anderem das Chronische Müdigkeitssyndrom, die Fibromyalgie, die Hashimoto-Thyreoiditis und die Multiple Sklerose.2-5
Bei der Behandlung von Infektionen zielt die Mikroimmuntherapie darauf ab, die natürlichen Abwehrkräfte zu stärken und die Vermehrung des Krankheitserregers zu hemmen.
Mehr Informationen über die Mikroimmuntherapie finden Sie in unserem Fachkreisbereich.
- Fujinami RS et al. Molecular mimicry, bystander activation, or viral persistence: infections and autoimmune disease. Clin. Microbiol. Rev. 2006;19(1):80–94.
- Ascherio A, Munger KL. Epstein-barr virus infection and multiple sclerosis: a review. J Neuroimmune Pharmacol. 2010;5(3):271-277.
- Pender MP. CD8+ T-cell deficiency, Epstein-Barr virus infection, vitamin D deficiency and steps to autoimmunity: a unifying hypothesis. Autoimmune Dis 2012: 189096
- Coskun O, Sener K, Kilik S y col. Stress related Epstein Barr virus reactivation. Clin Exp Med 2010, 10: 15-20.
- Janegova, A., Janega, P., Rychly B., Kuracinova, K. Babal, P. The role of Epstein-Barr virus infection in the development of autoimmune thyroid diseases. Endokrynol Pol 2015; 66 (2): 132–136.
“Krebs” wird als Oberbegriff für unterschiedliche Erkrankungen verwendet, die bestimmte Merkmale wie das unkontrollierte Wachstum von Zellen gemeinsam haben, die vielfach mutiert sind und durch mangelhafte Überwachungsprozesse nicht repariert oder eliminiert werden konnten. Dabei können sie in gesundes Gewebe eindringen und sich über die Blutgefäße oder das Lymphsystem ausbreiten, um dort Tochtergeschwülste (Metastasen) zu bilden.1,2 Tumoren sind in der Lage, Immunzellen in ihrem Mikromilieu zu ihrem eigenen Nutzen zu manipulieren und tumorfördernde Bedingungen zu schaffen.3,4
Zusätzlich kann eine chronische und/oder latente Entzündungsreaktion zur Tumorentstehung bzw. -progression beitragen.4 In diesem Sinne können die mit bestimmten chronischen Infektionen, Autoimmunkrankheiten und/oder toxischen Substanzen einhergehenden chronischen Entzündungen das Risiko für Krebserkrankungen erhöhen.
Bei onkologischen Prozessen zielt die Mikroimmuntherapie als komplementäre Behandlung darauf ab, die antitumorale Immunabwehr zu aktivieren und den mit der Tumorprogression verbundenen Mechanismen entgegenzuwirken.
Besuchen Sie für zusätzliche Informationen unseren Fachkreisbereich!
- Hanahan D, Weinberg RA. Hallmarks of cancer: the next generation. Cell. 2011 Mar 4;144(5):646-74.
- Colotta F et al. Cancer-related inflammation, the seventh hallmark of cancer: links to genetic instability. Carcinogenesis. 2009 Jul;30(7):1073-81.
- Wang M, Zhao J, Zhang L, et al. Role of tumor microenvironment in tumorigenesis. J Cancer. 2017;8(5):761-773. Published 2017 Feb 25. doi:10.7150/jca.17648
- Sica. A. Role of tumour-associated macrophages in cancerrelated inflammation. Exp Oncol. 2010 Sep;32(3):153-8.
- Balkwill F, Charles KA,Mantovani A. Smoldering and polarized inflammation in the initiation and promotion of malignant disease.Cancer Cell. 2005 Mar;7(3):211-7.
“Krebs” wird als Oberbegriff für unterschiedliche Erkrankungen verwendet, die bestimmte Merkmale wie das unkontrollierte Wachstum von Zellen gemeinsam haben, die vielfach mutiert sind und durch mangelhafte Überwachungsprozesse nicht repariert oder eliminiert werden konnten. Dabei können sie in gesundes Gewebe eindringen und sich über die Blutgefäße oder das Lymphsystem ausbreiten, um dort Tochtergeschwülste (Metastasen) zu bilden.1,2 Tumoren sind in der Lage, Immunzellen in ihrem Mikromilieu zu ihrem eigenen Nutzen zu manipulieren und tumorfördernde Bedingungen zu schaffen.3,4
Zusätzlich kann eine chronische und/oder latente Entzündungsreaktion zur Tumorentstehung bzw. -progression beitragen.4 In diesem Sinne können die mit bestimmten chronischen Infektionen, Autoimmunkrankheiten und/oder toxischen Substanzen einhergehenden chronischen Entzündungen das Risiko für Krebserkrankungen erhöhen.
Bei onkologischen Prozessen zielt die Mikroimmuntherapie als komplementäre Behandlung darauf ab, die antitumorale Immunabwehr zu aktivieren und den mit der Tumorprogression verbundenen Mechanismen entgegenzuwirken.
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- Hanahan D, Weinberg RA. Hallmarks of cancer: the next generation. Cell. 2011 Mar 4;144(5):646-74.
- Colotta F et al. Cancer-related inflammation, the seventh hallmark of cancer: links to genetic instability. Carcinogenesis. 2009 Jul;30(7):1073-81.
- Wang M, Zhao J, Zhang L, et al. Role of tumor microenvironment in tumorigenesis. J Cancer. 2017;8(5):761-773. Published 2017 Feb 25. doi:10.7150/jca.17648
- Sica. A. Role of tumour-associated macrophages in cancerrelated inflammation. Exp Oncol. 2010 Sep;32(3):153-8.
- Balkwill F, Charles KA,Mantovani A. Smoldering and polarized inflammation in the initiation and promotion of malignant disease.Cancer Cell. 2005 Mar;7(3):211-7.
Eine Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Umweltsubstanzen, die Allergene genannt werden (u.a. Pollen, Tierhaare und bestimmte Nahrungsmittel). Diese werden vom Immunsystem als gefährlich eingestuft und rufen eine Entzündungsreaktion hervor, bei der unterschiedliche Immunzellen und –botenstoffe beteiligt sind.1,2 Zu den Erkrankungen allergischen Ursprungs gehören beispielsweise unter anderem Heuschnupfen, allergische Dermatitis, Konjunktivitis und Nahrungsmittelallergien.3
Durch den Einsatz von niedrig dosierten Zytokinen und anderen Immunbotenstoffen verfolgt die Mikroimmuntherapie das Ziel, die allergische Reaktion einzudämmen. Sie ist deshalb nicht nur darauf ausgerichtet, die mit der allergischen Reaktion verbundenen störenden Symptome wie Niesen, Husten, Juckreiz, Augenbrennen und Hautreaktionen zu beheben, sondern konzentriert sich durch die Regulierung der fehlgeleiteten Immunreaktion eher auf die Bekämpfung der tiefer liegenden Ursachen.
Die Mikroimmuntherapie hat sich als eine wertvolle Unterstützung in der Therapiestrategie bei Allergien bewährt und kann sowohl in der akuten Phase als auch präventiv eingesetzt werden.
Erfahren Sie mehr über die Anwendung der Mikroimmuntherapie bei Allergien in unserem Fachkreisbereich.
- Amin, K. The role of mast cells in allergic inflammation. Respiratory Medicine. 2012 ; 106, 9e14
- Bachert, C. The role of histamine in allergic disease: re-appraisal of its inflammatory potential. Allergy 2002 ; 57: 287–296.
- Ellenbogen Y., Jiménez-Saiz, R., Spill, P., Chu, D.K., Waserman, S. Jordana, M. The Initiation of Th2 Immunity Towards Food Allergens. International Journal of Molecular Sciences. 2018; 19, 1447.
Das Immunsystem des Kindes ist in den ersten Lebensjahren noch nicht vollständig ausgereift. Während Neugeborene in den ersten Monaten durch die von der Mutter übertragenen Antikörper einen gewissen Schutz vor Infektionen haben, muss ihr Immunsystem anschließend lernen, allein schädliche Eindringlinge abzuwehren. Jede Infektion stellt somit eine Art Training für die Abwehreinheiten dar, sodass die Immunität nach und nach aufgebaut wird.1, 2
Die anatomische, physische und biochemische Unreife des Immunsystems von Kindern macht sie somit anfälliger für Infektionen.3 Das Kleinkindalter wird daher – insbesondere in der Winterzeit – von gehäuften Infekten der Atemwege (u.a. Bronchitiden, Mittelohrentzündungen, Nasen- und Rachenentzündungen) begleitet. Zusätzlich gehören Viruskrankheiten wie Windpocken zu den häufigsten Kinderkrankheiten.
Ein Nährstoffmangel, Umweltverschmutzung oder Schlafmangel können das kindliche Immunsystem zusätzlich belasten und das Auftreten von Krankheiten wie Allergien (u.a. Asthma, Schnupfen) oder Hautprobleme (u.a. Warzen, Ekzeme) begünstigen.
In der Pädiatrie kann die Mikroimmuntherapie eingesetzt werden, um das noch unreife Immunsystem von Kindern in der Auseinandersetzung mit Infekten sanft zu unterstützen und dadurch das Risiko für Rezidive zu minimieren. Auch kann sie bei anderen Erkrankungen, denen eine fehlgeleitete Immunreaktion zugrunde liegt, eine immunregulierende Wirkung ausüben. Durch die Verwendung von Immunbotenstoffen (z.B. Zytokine) in niedrigen Dosierungen (low & ultra-low-doses) wird sie sehr gut vom Organismus auch ganz kleiner Kinder vertragen und kann auf synergetische Weise mit anderen Therapien kombiniert werden.
Wie kann das Immunsystem von Kindern durch die Mikroimmuntherapie unterstützt werden? Mehr Informationen dazu finden Sie in unserem Fachkreisbereich.
- Levy O. Innate immunity of the newborn : basic mechanisms and clinical correlates. Nat Rev Immunol 2007 7(5): 379-390
- Ygberg, S. and Nilsson, A. (2012), The developing immune system – from foetus to toddler. Acta Paediatrica, 101: 120-127.
- Lewis DB, Wilson CB. Developmental immunology and role of host defenses in fetal and neonatal susceptibility to infection. In: Remington JS, Klein OJ, Wilson CB, Baker CJ. Infectious diseases of the fetus and the newborn infant. 6è éd. Philadelphia: Saunders/Elsevier. 2005, p. 87-210.
Die Vaginalflora und das Immunsystem bilden ein wichtiges Schutzschild gegen schädliche Mikroorganismen im Genitaltrakt der Frau. Wenn diese Abwehrmechanismen nicht richtig funktionieren, können verschiedene Beschwerden auftreten wie Scheiden- und Blaseninfektionen. Auch das Risiko für sexuell übertragbare Erkrankungen wie Herpes genitalis (verursacht durch Herpes-simplex-Viren), Feigwarzen (verursacht durch humane Papillomaviren) und Chlamydiose (verursacht durch Chlamydien) wird dadurch deutlich erhöht.1
Andere Erkrankungen wie Krebs (u.a. Mammakarzinom- und Gebärmutterhalskrebs) und Autoimmunerkrankungen (Hashimoto-Thyreoiditis, Endometriose u.a.) werden ebenfalls begünstigt, wenn die Immunität ins Wanken kommt.2
Außerdem ist der Alltag von Frauen heute alles andere als ruhig! Hektische Lebensweise, berufliche und familiäre Verantwortungen sowie Stress und Überforderung können die Achse zwischen Nerven-, Hormon- und Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringen und die Entstehung von wiederkehrendem Lippenherpes, Müdigkeit, Depression, Allergien und entzündlichen Erkrankungen fördern.3
Die Mikroimmuntherapie ist ein immunregulierender Behandlungsansatz, der einen wichtigen Beitrag für Genesung und Lebensqualität bei unterschiedlichen Erkrankungen, von denen Frauen häufig betroffen sind, leisten kann. Die Mikroimmuntherapie bietet eine Art Anschubhilfe für das Immunsystem und entfaltet ihre Wirkung in sequentieller Weise, wodurch die natürliche Reaktionskaskade dieses komplexen Netzwerkes nachgeahmt und dabei optimiert wird. Ziel ist, eine angemessene Antwort des Organismus auf innere und äußere Störfaktoren zu erzielen.
Für zusätzliche Informationen besuchen Sie unseren Fachkreisbereich.
- Krishna SBN et al. The vaginal microbiota in women health and disease: current understanding and future perspectives – a review. Current Trends in Biotechnology and Pharmacy. 2016;11(2):190-205.
- Dittfeld A, Gwizdek K, Michalski M, Wojnicz R. A possible link between the Epstein-Barr virus infection and autoimmune thyroid disorders. Cent Eur J Immunol. 2016;41(3):297-301.
- Vissoci Reiche, E.M., Odebrecht Vargas Nunes, S., Kaminami Morimoto, H. Stress, depression, the immune system, and cancer. The Lancet Oncology. 2004 ; 5(10):617-625.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Gelenkerkrankungen sowie sexuelle Funktionsstörungen (Potenzstörungen, Unfruchtbarkeit) gehören zu den häufigsten Erkrankungen bei Männern. Zusätzlich sollten Männer auch auf die eigene Stimmungslage und Leistungskraft achten. Burnout, Depressionen und chronisches Müdigkeitssyndrom kommen nicht selten vor. So bleiben z.B. Depressionen unerkannt, da die typischen Symptome oft als Gereiztheit und Aggressivität getarnt sind.
Bei all diesen Krankheitsbildern spielen immunitäre Fehlfunktionen und chronische Entzündungen eine wichtige ursächliche und verstärkende Rolle. Diese wiederum stehen in enger Verbindung zu chronischen Infektionen, Dauerstress, Schlafproblemen sowie Hormonstörungen, wodurch die körperliche und psychische Leistungsfähigkeit des Mannes zunehmend beeinträchtigt wird.
Die Mikroimmuntherapie bietet eine Art Starthilfe für die immuneigene Selbstregulierung. Im Bereich der Männergesundheit ist sie darauf ausgerichtet, die körperliche und geistige Fitness des Organismus wiederherzustellen, u.a. durch Eindämmung von entgleisten Entzündungsprozessenund der nachhaltigen Immunregulierung sowie durch die Unterstützung der viralen Abwehr.
Außerdem kann sie als komplementäre Behandlung bei Krebs angewendet werden, auch im Falle von Active Surveillance bei Prostatakrebs.
Die Bedeutung des Darms für unsere Gesundheit geht über seine Verdauungsfunktion weit hinaus. Als Kontaktfläche zur Außenwelt ist er ständig äußeren Einflüssen wie Nahrungsmittelbestandteilen, Bakterien, Viren sowie Parasiten ausgesetzt, sodass er auch eine wichtige Funktion als Abwehrorgan erfüllt.
Dieses Schutzsystem setzt sich aus drei Barrieren zusammen:
- Mikrobiota: Es handelt sich um die Gesamtheit der physiologischen Mikroorganismen im Darm. Neben der Verdrängung unerwünschter Keime ist die Darmflora u.a. an der Reifung des Immunsystems beteiligt und wirkt sich günstig auf die Immuntoleranz aus. 1
- Darmschleimhaut: Sie bildet die physikalische Barriere zur Außenwelt und hat die Aufgabe, einerseits Nährstoffe und Flüssigkeit aus dem Darminneren in den Blutkreislauf passieren zu lassen und andererseits vor dem Eindringen von unerwünschten Keimen zu schützen.2
- Darmeigenes Immunsystem: 80% der Immunzellen sind in der Darmschleimhaut zu finden. Ziel des darmeigenen Immunsystems ist, Krankheitserreger im Darm effizient zu bekämpfen, Bakterien der normalen Darmflora und Nahrungsmittelbestandteile hingegen zu tolerieren.2
Störungen der Darmpermeabilität (Leaky-Gut-Syndrom) und der Darmflora (Dysbiose) stehen in enger Verbindung mit der Entstehung zahlreicher Krankheiten.2 Dazu gehören beispielsweise entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, aber auch chronische Erkrankungen auf systemischer Ebene wie u.a. Adipositas oder Diabetes. Verhaltensstörungen und andere neuropsychische Krankheitsbilder, darunter Stress, Depression oder Autismus, sind auch mit Störungen der normalen Darmfunktionen in Verbindung gebracht worden.3, 4
Bei Darmerkrankungen zielt die Mikroimmuntherapie darauf ab, die Entzündungsreaktion abzuschwächen und die Immuntoleranz im Darm wiederherzustellen. Im Rahmen der Psychoneuroimmunologie kann sie außerdem einen wichtigen Beitrag zur Regulierung der Stressachse leisten, die auch Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt haben kann.5
Möchten Sie mehr erfahren? Dann besuchen Sie unseren Fachkreisbereich.
- Petersen, C. & Round, J. L. Defining dysbiosis and its influence on host immunity and disease. Cell. Microbiol. 16, 1024–1033 (2014).
- Santaolalla R, Fukata M, Abreu MT. Innate immunity in the small intestine. Curr Opin Gastroenterol. 2011;27(2):125-31.
- Richards, J. L., Yap, Y. A., McLeod, K. H., Mackay, C. R. & Mariño, E. Dietary metabolites and the gut microbiota: an alternative approach to control inflammatory and autoimmune diseases. Clin. Transl. Immunol. 5, e82 (2016).
- Mangiola, F. et al. Gut microbiota in autism and mood disorders. World J. Gastroenterol. 22, 361–8 (2016).
- Dinan, T. G. & Cryan, J. F. Melancholic microbes: a link between gut microbiota and depression? Neurogastroenterol. Motil. 25, 713–719 (2013)
Die Tiermedizin beschäftigt sich mit der Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Krankheiten bei Tieren. Tierärzte haben dabei stets das Ziel, die Gesundheit von Tieren zu erhalten und wiederherzustellen, Schmerzen und Leiden zu lindern und somit insgesamt das Wohlbefinden von Tieren zu verbessern. In den letzten Jahren hat der Einsatz der Mikroimmuntherapie in der Tiermedizin stark zugenommen, zum Einen aufgrund der effektiven Wirkung – und zum Anderen, weil das Tier nicht unter Nebenwirkungen leiden muss. Außerdem lässt sich die Mikroimmuntherapie sehr gut mit anderen Heilmethoden kombinieren.
Die Mikroimmuntherapie in der Tiermedizin
Die Wirkungsweise der Mikroimmuntherapie in der Tiermedizin ist identisch mit der beim Menschen. Über die Globuli werden die körpereigenen Immunbotenstoffe (Zytokine) und andere immunkompetente Wirkstoffe, die an der natürlichen Abwehrfunktion des Körpers beteiligt sind, aufgenommen und vom Lymphsystem an die entsprechenden Stellen transportiert. Je nach Indikation wird das geeignete Präparat ausgewählt, das auf unterschiedliche Prozesse im Immunsystem regulierend einwirkt: zu schwache Reaktionen werden stimuliert, überschießende Reaktionen gehemmt und gut angepasste Reaktionen aufrechterhalten. Die aufgenommenen Wirkstoffe ahmen den natürlichen Ablauf der Immunreaktion nach und optimieren sie dabei. Sie unterstützen also die effiziente Immunantwort in der Tiermedizin. Damit stellt die Mikroimmuntherapie eine Hilfe zur Selbsthilfe dar, die das Immunsystem daraufhin trainiert, wieder selbstständig gegen gesundheitsschädigende Einflüsse vorzugehen. Das macht die Mikroimmuntherapie besonders nachhaltig.
Die Mikroimmuntherapie als schonende Komplementärmedizin für Tiere wird ebenfalls oral verabreicht. Je nach Tier kann die genaue Aufnahme variieren. Bei weniger komplizierten Tieren, darunter zumeist Hunde oder Pferde, können die Kapselinhalte in das Maul gegeben werden. Alternativ können Besitzer die Globuli auch auf die Handfläche streuen, sodass das Tier diese aufnehmen kann. Bei einigen, etwas widerspenstigen Tieren (hierunter häufig Katzen) bietet es sich zumeist an, den Kapselinhalt in einer geringen Menge Wasser (etwa 1 Milliliter) aufzulösen und mithilfe einer Pipette ins Maul zu geben. Gegebenenfalls sollte das Maul kurz zugehalten werden, damit das Tier den Inhalt nicht sogleich wieder ausspuckt.
Etwa 30 Minuten vor, sowie nach der Verabreichung der Mikroimmuntherapeutika sollte das Tier weder fressen noch trinken. Ist die Einnahme mehrerer Kapselinhalte pro Tag erforderlich, sollten jeweils mindestens zwei Stunden dazwischenliegen.
Hinweis: Die Präparate der Mikroimmuntherapie sind zur Anwendung beim Menschen zugelassen. Eine Umwidmung dieser Mittel für Tiere ist nur zulässig, wenn diese nicht zum Verzehr vorgesehen sind.
KONTAKT & INFOS
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Tel: 0043 (0)1 930 27 30 40
E-Mail: info@megemit.org
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AKTUELL
Mikroimmuntherapie bei Epstein-Barr-Virusinfektionen
Das Epstein-Barr-Virus unter der Lupe Weltweit sind mehr als 90 Prozent der Menschen mit dem Epstein-Barr-Virusinfiziert(1). Die Erstinfektion erfolgt zumeist im Kindesalter u.a.
LITERATUR
Diagnosemethoden in der integrativen Medizin
- 20 Diagnosemethoden in Theorie und Praxis
- Beiträge von 19 EU-Ärzten
- Ein Leitfaden für den Praxisalltag