Die Rolle der mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren für die körperliche Gesundheit ist hinlänglich bekannt. Wissenschaftliche Studien zeigen eindeutig, dass Omega-3-Fettsäuren auch zur effektiven Unterstützung der psychischen Gesundheit großes Potenzial besitzen. In der heutigen modernen und schnelllebigen Zeit, in der Stress und psychische Belastungen beträchtliche Auswirkungen auf das individuelle Wohlbefinden und die Lebensqualität ausüben, nimmt der individuelle Omega-3-Status eine besondere Stellung ein. Zudem hat die Prävalenz psychischer Belastungen (z. B. Depressionen und Angststörungen) auch durch die anhaltende COVID-19-Pandemie stark zugenommen.
Die Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) sind an der Bildung und Wirkung von Neurotransmittern wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin beteiligt und regulieren deren intrazelluläre wie synaptische Signaltransduktion. Dadurch werden grundlegende Prozesse wie das Gedächtnis, Kognition, Emotionen, aber auch der Schlafrhythmus entscheidend moduliert. (8) Die Erkenntnisse der BIOGENA Good Health Study verdeutlichen einmal mehr, dass eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren für viele Aspekte der psychischen Gesundheit von entscheidender Bedeutung ist. Die Daten zeigen, dass die Höhe des Omega-3-Index den entscheidenden Faktor darstellt. Ein Wert von mindestens 10 % wirkt sich nachweislich positiv auf das psychische Wohlbefinden, Depressionen, Stress, Resilienz und Schlaf aus.
Das Stressempfinden sank um 25,2 %, das Risiko für Depressionen reduzierte sich um 9,8 %, und die Resilienz sowie die Lebensqualität stiegen jeweils um 4,1 %. Damit einher gingen auch ein um 6 % erholsamerer Schlaf sowie eine um 3,7 % bessere generelle Schlafqualität.
Diese Daten zeigen klar, dass ein ausreichender Omega-3-Status sowohl für die körperliche als auch für die geistige Gesundheit unerlässlich ist. Dies ist insofern von Relevanz, als die globale Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren alles andere als optimal ist. Aufgrund dieser Tatsache raten immer mehr Expert:innen zur gezielten Einnahme von Omega-3-Fettsäuren, beispielsweise in Form von Supplementen. In der Auswertung der Good Health Study zeigte sich insgesamt eine mangelhafte Omega-3-Versorgung: 87,6 % der untersuchten Menschen waren unzureichend versorgt und zeigten einen Omega-3-Index von unter 8 % (62). Die vegane Personengruppe schnitt am schlechtesten ab und wies durchschnittliche Werte von nur 4,4 % auf. Nach heutiger Ansicht sind die meisten präventiven Effekte aber erst im Bereich von 8–11 % zu erwarten (3, 60).
Wie wichtig Omega-3-Fettsäuren für die kognitive Gesundheit sind, zeigt sich am Beispiel der ausgleichenden Wirkung auf das Stressnervensystem. Mehrere Studien haben gezeigt, dass psychische Erkrankungen wie Depressionen mit einem niedrigen Omega-3-Spiegel zusammenhängen. Depressionen können jeden treffen, in fortgeschrittenem Alter ist das Risiko besonders groß. Dies ist sowohl von gesellschaftlicher als auch individueller Bedeutung, da bereits leichte kognitive Funktionsstörungen die Lebensqualität älterer Personen beeinträchtigen und somit zu einer erhöhten Belastung der Betroffenen führen können. International publizierte Studien bestätigen das immense Potenzial von Omega-3-Fettsäuren regelmäßig, und auch in der vorliegenden Good Health Study spiegelte es sich deutlich wider. Die Ergebnisse erlauben erstmals einen tieferen Einblick in die zahlreichen Eigenschaften fernab der kardioprotektiven Wirkungen und zeigen klar: Die Verbesserung bzw. Anpassung des individuellen Omega-3-Status bietet ganz neue Möglichkeiten, um das psychische Wohlbefinden und die Resilienz zu steigern sowie einer erhöhten Stressbelastung und somit der Entwicklung einer Depression erfolgreich entgegenzuwirken. Ein optimaler Omega-3-Status stellt im Rahmen der persönlichen Gesundheitsvorsorge folglich eine wichtige Präventionsmaßnahme dar.
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Wundheilungsstörungen im Anal- und Steißbeinbereich sind häufige Gründe für einen Vorstellungstermin beim Facharzt. Bei den meisten betroffenen Patienten stellen diese proktologischen Beschwerden eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität dar. Während eine relevante Rate an Wundheilungsstörungen einer operativen Versorgung zugeführt werden muss, ist das Wissen um das Spektrum konservativer Therapieoptionen auch auf Seiten der Therapeuten oftmals limitiert. Ein noch relativ neuer, die konservative Therapie ergänzender Ansatz, besteht in der Low-Level-Laser-Therapie (LLLT).
Autophagie ist essenziell für den zellulären und organismischen Erhalt, da sie den Abbau und das Recycling zellulärer Komponenten ermöglicht. Überalterte Organellen, fehlgefaltete Proteine und eingeschlossene Schadstoffe werden entfernt. Besonders unter Stressbedingungen oder bei Nährstoffmangel ist dieses „Reinigungsprogramm“ entscheidend.
Die menschliche Gesundheit ist ein komplexes Zusammenspiel von Organen, Geweben und Systemen. Lange Zeit wurden Zähne und Kiefer als separate Bereiche betrachtet, losgelöst von den Prozessen, die den gesamten Körper betreffen. Doch diese Ansicht hat sich gewandelt. Immer mehr Beweise weisen darauf hin, dass chronische Entzündungen im Kiefer nicht nur lokale Beschwerden verursachen, sondern auch tiefgreifende Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit haben können. Ein zentraler Faktor in diesem Zusammenhang ist das Chemokin RANTES/CCL5 (R/C), das als Signalstoff in entzündlichen Prozessen eine Schlüsselrolle spielt.
Hohe R/C-Werte deuten auf eine starke Immunantwort hin, die möglicherweise weitreichende systemische Auswirkungen hat. Die jüngste Forschung legt nahe, dass bestimmte Kieferknochenpathologien – insbesondere knochenmarkbedingte Läsionen – durch eine besonders hohe Expression dieses Chemokins gekennzeichnet sind. Die vorliegende Studie untersucht den Zusammenhang zwischen R/C-Expression und Kieferknochenpathologien wie apikaler Parodontitis (AP) und knochenmarkbedingten Kieferknochenläsionen (BMDJ/FDOJ).
Niedriggradige Entzündungen (Low-Grade-Inflammation) spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung chronischer Erkrankungen. Diese langanhaltenden Entzündungszustände beeinträchtigen Stoffwechselprozesse und tragen zur Entwicklung von Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs bei. Gleichzeitig hat die Verbreitung von Ultra-Processed Foods (UPF), auf deutsch hochverarbeitete Lebensmittel, weltweit zugenommen. Diese Lebensmittel sind kostengünstig, praktisch und hochgradig verarbeitet, enthalten jedoch häufig ungünstige Nährstoffprofile oder Zusatzstoffe. Studien weisen darauf hin, dass der Konsum dieser Lebensmittel ein Risikofaktor für ernährungsassoziierte Erkrankungen ist. Diese Übersicht beleuchtet den aktuellen Wissensstand zur Verbindung zwischen dem Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln und niedriggradigen Entzündungen und diskutiert mögliche Mechanismen, durch die sie entzündliche Prozesse fördern könnten.
Die Bedeutung der Ernährung für ein gesundes Altern wird in der wissenschaftlichen Literatur zunehmend betont. Neben der weithin anerkannten Mittelmeerdiät existieren weniger bekannte traditionelle Ernährungsmuster, die ebenfalls bemerkenswerte gesundheitliche Vorteile bieten. Ein solches Beispiel ist die Okinawa-Diät, die im Kontext der sogenannten „Blue Zones“ Beachtung findet – Regionen, die sich durch außergewöhnlich hohe Lebenserwartungen und geringe Raten altersbedingter Erkrankungen auszeichnen.
Die vorliegende Analyse beleuchtet die Okinawa-Diät als Modell für gesundes Altern, stellt ihre zentralen Merkmale dar und vergleicht sie mit anderen bekannten Ernährungsmustern. Ziel ist es, die wissenschaftlichen Grundlagen für die positiven gesundheitlichen Effekte dieser Ernährungsweise darzustellen und deren mögliche Integration in moderne Ernährungsgewohnheiten zu diskutieren.
Der Transkriptionsfaktor Nrf2 (nuclear factor erythroid-2-related factor 2) reguliert zentrale zelluläre Schutzmechanismen. Er aktiviert mehr als 500 Gene, die antioxidative, entzündungshemmende und entgiftende Funktionen übernehmen. Diese Prozesse sind entscheidend, um oxidativen Stress, Entzündungsreaktionen und die Wirkung schädlicher Substanzen wie toxischer Metalle und Xenobiotika zu kontrollieren.
Die klinische Bedeutung von Nrf2 reicht über den Zellschutz hinaus: Studien zeigen, dass eine verstärkte Nrf2-Aktivität präventive und therapeutische Effekte bei chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und Autoimmunstörungen hat. Für Mediziner und Heilpraktiker, die entzündliche oder degenerative Erkrankungen behandeln, bietet ein Verständnis der Nrf2-Mechanismen neue Ansätze.
Dieses Review beleuchtet die grundlegenden Funktionen von Nrf2, seine gesundheitsfördernden Effekte und praktische Anwendungen in der Prävention und Therapie chronischer Krankheiten.
©DOCTARIS 2024
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