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Kompaktübersicht zu den Ursachen und Folgeerkrankungen von Dysbiose, Leaky Gut und Co., inkl. relevante Laborparameter und Behandlungsmaßnahmen
Das Mikrobiom reguliert die Immunität des Menschen und trägt zur Aufrechterhaltung der Immunabwehr im Darm bei, wo mikrobielle und aus der Nahrung stammende Antigene reichlich vorhanden sind. Moderne Lebensgewohnheiten, einschließlich der Ernährung und der Einsatz von Medikamenten wie Antibiotika, haben die nützlichen Bakterienspezies, insbesondere die Butyrat produzierenden Clostridien im menschlichen Darm, dezimiert.
Diese Verarmung des Darmmikrobioms wird mit der zunehmenden Häufigkeit von Lebensmittelallergien, entzündlichen Darmerkrankungen und anderen nicht übertragbaren chronischen Krankheiten in Verbindung gebracht.
Etwa 10-15% der Bevölkerung in den westlichen Ländern leiden unter dem Reizdarmsyndrom (RDS) [l], das durch chronische oder wiederkehrende Schmerzen im Unterleib und Änderungen der Stuhlgewohnheiten charakterisiert ist. Des Weiteren haben Studien gezeigt, dass Frauen in der 2. bis 3. Lebensdekade ungefähr doppelt so häufig betroffen sind. Außerdem sinkt die Prävalenz mit höherem Einkommen [2]. Ein RDS liegt laut den S3-Leitlinien [3] vor, wenn die folgenden 3 Punkte erfüllt sind: 1) Es bestehen chronische, d.h. länger als 3 Monate anhaltende Beschwerden (z.B. Bauchschmerzen, Blähungen), die vom Patienten und Arzt auf den Darm bezogen werden und in der Regel mit Stuhlgangveränderungen einhergehen. 2) Die Beschwerden sollen begründen, dass die Patient/innen deswegen Hilfe suchen und/oder sich sorgen, bzw. so stark sein, dass die Lebensqualität hierdurch relevant beeinträchtigt wird. 3) Es liegen keine für andere Krankheitsbilder charakteristischen Veränderungen vor, die mit höherer Wahrscheinlichkeit für die Symptome verantwortlich sind. In der Regel kann man bei dieser Erkrankung ungefähr ein Drittel Obstipationsfälle, ein Drittel Diarrhöfälle und ein Drittel beides beobachten. Das RDS ist noch nicht kurativ behandelbar, sodass eine symptomatische Therapie empfohlen wird [3]. In der komplementärmedizinischen Therapie wird das RDS häufig mit Padma Lax, Pfefferminzöl oder auch Kräutermischungen (Mentha longifolia, Cyperus rotundus und Zingiber officinale) behandelt [ 4-6].
Die Mikrobiota-Darm-Hirn-Achse (MGBA) stellt ein Forschungsfeld dar, das in den letzten Jahren erhebliche Aufmerksamkeit in der Gesundheitsbranche auf sich gezogen hat. Diese Achse beschreibt die Kommunikation zwischen dem zentralen Nervensystem (ZNS) und dem Gastrointestinaltrakt, welche über vielfältige Mechanismen wie neuroaktive Stoffwechselprodukte der Mikrobiota, Immunreaktionen und neuronale Pfade vermittelt wird. Ein wesentlicher Faktor in dieser komplexen Interaktion ist die Integrität der intestinalen Barriere, welche maßgeblich durch das Protein Zonulin beeinflusst wird. Zonulin reguliert die Permeabilität der Darmepithelien und spielt somit eine zentrale Rolle in der Aufrechterhaltung oder Störung homöostatischer Zustände, die mit verschiedenen Krankheiten, einschließlich neurologischer Störungen, assoziiert werden.
Prebiotika sind aus dem medizinischen Alltag nicht mehr wegzudenken. Die klinischen Anwendungsbereiche werden vielfältiger, was nicht zuletzt auf die enormen Forschungsfortschritte im Bereich des Mikrobioms zurückzuführen ist. Innerhalb des komplexen Ökosystems des menschlichen Mikrobioms spielen Prebiotika eine bedeutende Rolle, indem sie selektiv das Wachstum und die Aktivität vorteilhafter Mikroorganismen fördern. Mit diesem Hintergrund sind Prebiotika zu unverzichtbaren Werkzeugen geworden, um das Gleichgewicht des Mikrobioms zu unterstützen und damit verbundene pathologische Zustände zu modulieren. Prebiotisch wirkende Substanzen, die oft in Form von nicht verdaulichen Kohlenhydraten vorliegen, haben das Potenzial, die Darmgesundheit zu verbessern, entzündliche Prozesse zu mildern und sogar die metabolische Gesundheit und das Körpergewicht zu beeinflussen. (1,2,3,4,5)
Metformin, ein seit Jahrzehnten in der Behandlung von Typ-2-Diabetes mellitus (T2DM) verwendetes Medikament, hat in den letzten Jahren zunehmende Aufmerksamkeit aufgrund seiner potenziellen anti-aging Eigenschaften und weitreichenden gesundheitlichen Vorteile erlangt. Ursprünglich aus dem französischen Flieder (Galega officinalis) isoliert, wurde Metformin in den 1950er Jahren als hypoglykämischer Wirkstoff anerkannt. Die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten von Metformin machen das Medikament zu einem spannenden Forschungsobjekt in der modernen Medizin. Das vorliegende Review zielt darauf ab, die aktuellen Erkenntnisse über Metformin, insbesondere im Kontext von Entzündungen, dem Darmmikrobiom und Longevity, also gesundem Altern, zusammenzufassen und dessen potenzielle Anwendungen jenseits der Blutzuckerkontrolle zu beleuchten.
Die funktionelle Medizin betrachtet den Körper als ein ganzheitliches, komplexes System, in dem verschiedene Faktoren wie Genetik, Umwelt, Ernährung, Psyche, Stress und Lebensstil zusammenwirken. Alle äußeren, aber auch inneren Einflussfaktoren wirken sich auf die biochemischen und physiologischen Prozesse des Körpers aus und entscheiden, je nach Funktionalität, über den Erhalt von Gesundheit oder die Entstehung von Krankheiten.
Jeder Therapeut kennt diese Patienten: Sie klagen über wiederkehrende Bauchschmerzen und -krämpfe, Appetitlosigkeit, Meteorismus, allgemeines Unwohlsein, Übelkeit, Völlegefühl, mal Durchfall, mal Obstipation. Es können auch ganz andere Symptome in den Schilderungen dabei sein wie Gelenkschwellungen und -schmerzen, gar rheumatische Schübe.
In einer Studie in Hongkong wurden Patienten mit postakutem COVID-19-Syndrom (PACS) und Symptomen wie Müdigkeit, Gedächtnisverlust und Konzentrationsproblemen mit einer synbiotischen Verbindung namens SIM01 behandelt. Diese randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Untersuchung, zeigte bereits nach sechs Monaten signifikante Verbesserungen verschiedener Symptome der SIM01-Gruppe im Vergleich zur Placebogruppe.
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